Auf die Frage „Welche Privilegien habe ich?“ reagierte ich zuerst verwirrt. Wir sind uns in den seltensten Fällen bewusst, was für Privilegien wir haben, doch wie sollen wir diese dann wertschätzen? Wir dürfen unsere Meinung frei äußern und selbstständig entscheiden, mit wem wir zusammen sein wollen oder wo wir leben wollen. Als Deutscher geboren zu sein ist ein Privileg und damit einher gehen auch ein sicheres Umfeld und freie Schulbildung.
Für die meisten Schüler wird Schule leider zum Zwang, etwas, woran kein Weg vorbei geht. Aber Zugriff auf freie Bildung zu haben, ist ein großes Privileg.
Ich habe selten so vielfältige und tiefgründige Antworten zu hören bekommen und das zu einem so aktuell-alltäglichen Thema, bei dem wir wohl alle noch etwas dazulernen können.
Es war interessant zu sehen, wie selbst so junge Schüler die Notwendigkeit von Courage im Alltag wahrnehmen. Für alle in diesem Raum schien es selbstverständlich zu sein, jemandem zu helfen und das Tun Anderer zu akzeptieren.
Nach einem bereits aufschlussreichen, gemeinsamen Vormittag konnten wir nach der Mittagspause an verschiedenen Workshops teilnehmen. Es war uns beispielsweise möglich, zwischen „Klassismus – Was ist das?“, „Interkulturelle Kommunikation durch Musik“, „Fragezeichen Islam – Muslimische Lebenswelt“ und anderen Themen zu wählen.
Ich habe mich für „Unsere SoR Gruppe schnarcht“ entschieden. Eine ziemlich merkwürdige Bezeichnung für einen so witzigen und aufschlussreichen Workshop, den ich mit vielen konkreten, anregenden Ideen als gewinnbringend empfand.
Das Netzwerk Courage hat uns an diesem Tag neue Anhaltspunkte geliefert, zum Nachdenken angeregt und uns die Möglichkeit gegeben, neue Kontakte zu knüpfen.
Wir haben uns bei dem Landestreffen mit einem Thema auseinandergesetzt, dem meiner Meinung nach eine wesentlich größere Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte – Zivilcourage.