Schulische Projekte

An dieser Stelle sollen Projekte vorgestellt werden, an denen unsere Schule beteiligt ist.

Projekt Juniorwahl

Gib deine Stimmen ab! Warum überhaupt und wieso zwei?

Es war wie bei der „richtigen“ Bundestagswahl: Wahlkabinen, Stimmzettel, Wahlvorstand – alles echt, aber doch nicht ganz. Die Juniorwahl am Geschwister-Scholl-Gymnasium Nossen bot den Schülerinnen und Schülern der 9. bis 12. Klasse die Chance, demokratische Mitbestimmung einmal auszuprobieren.

Das Projekt Juniorwahl gibt es seit 2011 (https://www.juniorwahl.de/juniorwahl-btw-2021.html). Dort können anlässlich der Bundestags- oder Landtagswahlen Schülerinnen und Schüler unter 18 Jahren die Direktkandidaten und Parteien des jeweiligen Wahlkreises wählen.

An unserer Schule startete das Projekt Bundestagswahl 2021 bereits im letzten Schuljahr. Ein Kurs der damaligen 11., jetzt 12., Klasse bekam die einzelnen Parteien zugelost. Sie mussten sich mit den Wahlprogrammen der Parteien beschäftigen und die Informationen zu den Zielen und die Schwerpunkte der Programme zusammenfassen.
Die am 25. 07. die vom Schülerrat organisierte Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl bot allen Kandidaten und Parteien noch einmal die Gelegenheit, sich selbst und ihre politischen Inhalte vorzustellen (https://gymnasium-nossen.de/newsleser/politiker-auf-dem-podium).

Am 21. 09. fand dann in der Aula die Wahlmesse statt. Die Kursmitglieder hatten informative Stände vorbereitet, zum großen Teil mit digitalen Präsentationen, Plakaten und Postern, und konnten auch selbst umfassend die Fragen der Besucher beantworten. Die meisten der 9er bis 12er Schüler waren sehr interessiert. Es kam zu ausgiebigen Gesprächen und Diskussionen.

Die Wahl begann am Donnerstag dem 23. 09. zur ersten Stunde. Unser Wahllokal war der Speiseraum. Wir hatten 3 Wahlkabinen. Für die Schüler der 12. Klasse, die die Wahl organisierten, aber auch für die Lehrer, war es ein aufregendes Projekt. Alle wichtigen Tätigkeiten, wie zum Beispiel das Führen des Wählerverzeichnisses oder die Ausgabe der Stimmzettel, wurden selbständig erledigt. Als besonderes Ereignis hatte der MDR auch noch ein Fernsehteam geschickt, dass eine kurze Reportage (https://www.mdr.de/video/mdr-videos/a/video-557168.html) zu unserer Wahl produzierte und am gleichen Abend ausstrahlte. Dadurch wurde unser Projekt gleich noch realistischer. Die Wahl, aber auch die Auszählung wurden gefilmt. Unsere Schülerinnen und Schüler und auch der stellvertretende Schulleiter wurden interviewt und kamen im Fernsehen natürlich super rüber.

Spannend war dann die Auszählung der Stimmen. Das Ergebnis entspricht nicht dem Wahlergebnis der „richtigen“Wahl. Unser „Bundestag“ würde von einer FDP-Regierung geführt werden. Das Wahlverhalten der jungen Generation ist also offenbar von anderen Prämissen geprägt, und sicher haben die Gespräche auf der Wahlmesse und die Podiumsdiskussion zur Entscheidungsfindung viel beigetragen.

Für alle am Projekt Beteiligten, aber auch für die „Junior-Wähler/-innen“, war es eine interessante Erfahrung, die viel positives Echo erzeugte. Vielen Dank an die Schüler/-innen, die eine Menge Zeit auch über den Unterricht hinaus in diese Sache investiert haben. Das sollte/könnte man mal wieder machen…

Johannes Piontek, Janine Kleinow, GRW-Lehrer

Projekt Blühwiese

Landwirtschaftsminister besucht Blühwiese 595 am Skaterpark in Nossen

Am 21. Juni 2021 besuchte der sächsische Landwirtschaftsminister Wolfram Günther auf Einladung des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege (DVL) - Landesverband Sachsen, die Blühwiese am Skaterpark in Nossen.

Die Initiative „Sachsen blüht“ wird als Kooperation von der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNu), dem Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) -Landesverband Sachsen e.V. und dem Senckenberg Museum für Tierkunde verwirklicht. Diese Mitmachaktion wurde 2019 vom Sächsischen Landtag ins Leben gerufen. Die Blühwiese am Skaterpark ist nur eine von über 300 Blühflächen in Sachsen, die in den letzten zwei Jahren entstanden sind.

Die Blühfläche entstand in einer Kooperation zwischen der Stadtverwaltung Nossen, dem Geschwister-Scholl-Gymnasium Nossen, dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie und des DVL-Regionalbüros Meißen.

WiesenbesitzerInnen (und somit auch das Gymnasium Nossen) verpflichten sich dazu, ihre angelegten Blühflächen auf lange Sicht insektenfreundlich zu bewirtschaften. Das bedeutet, dass Maßnahmen wie eine Teilflächenmahd, der Verzicht auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel, die höhere Vegetation über den Winter hinweg stehen zu lassen, u. a. unbedingt einzuhalten sind. Dadurch dienen die Blühwiesen als Lebensraum für viele Insektenarten und gleichzeitig wird die Biotopvernetzung in Sachsen gefördert. Die Blühwiese Nr. 595 am Skaterpark in Nossen wurde im Herbst 2020 eingesät und auf zwei Flächen verteilt. Sie sind Teil eines pädagogischen Konzeptes und sollen Schülern u. a. Erkenntnisse zu den Auswirkungen verschiedener Methoden der Grünlandpflege auf die Artenvielfalt vermitteln.

Der Höhepunkt der Veranstaltung war die Begehung der Blühwiese, bei der Schüler des Biologie-Leistungskurses unseres Gymnasiums zusammen mit dem Landwirtschaftsminister und Dr. Matthias Nuss vom Senckenberg Museum die entwickelte Vegetation und einige Arten von Insekten bestimmten.

Im Rahmen der Initiative mitwirkende Privatleute, Kommunen, Vereine und Firmen haben in ganz Sachsen ca. 43 ha Blühwiesen geschaffen und damit einen enormen Beitrag zum Schutz unserer Insektenvielfalt in Sachsen geleistet.

Hannes Berg / LK 11 Bio
Fotos: Fotostudio Krüger Nossen

Es blüht schon...

Nach der Aussaat zeigen sich die ersten Pflanzen.

Sachsen blüht - Untersuchungen zur Artenvielfalt auf Wiesen

Mit mehreren Projekten arbeitet unser Gymnasium am Thema Wiesen und Artenvielfalt.

Dabei werden wir unterstützt von der Initiative "Sachsen blüht" des Sächsischen Landtages, dem sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Nossen, dem Deutschen Verband für Landschaftspflege und der Stadt Nossen.

Ziele sind unter anderem die Untersuchung der Frage, wie sich verschiedene Grünpflegemaßnahmen auf die Artenvielfalt auswirken. Dazu werden auf Flächen der Stadt Blühwiesen angelegt, die unterschiedlich bewirtschaftet werden. Schüler ♂♀ untersuchen dann, wie sich die Artenvielfalt gegebenenfalls verändert.

Projekt Landschaft

Wir sind raus! Das Landschaftsprojekt der Klassen 9

Wir sind raus! Das hing als Transparent groß über dem Geländer unserer Sporthalle, als am Freitag dem 23.08.2021 unser Projekt zu den Kulturlandschaften im Landkreis Meißen seinen Abschluss fand.


An diesem Tag hieß das nicht nur, dass es der letzte Schultag war und alle Schüler endlich raus aus der Schule und rein in die Ferien durften, sondern es war auch das Motto des Projekts, an dem alle Schüler unserer 9. Klassen in der letzten Schulwoche teilnahmen. Das anspruchsvolle Ziel war, die Landschaft im Landkreis Meißen mit vielen ihrer Facetten neu zu entdecken und diese Entdeckungen auf unterschiedlichste Weise zu dokumentieren. Dazu hatte eine Projektgruppe der TU Dresden unter Leitung des Landschaftsarchitekten Maxim von Gagern gemeinsam mit dem Landratsamt Meißen umfangreiche Vorbereitungen getroffen.

Zum Auftakt des Projektes konnten sich alle Schüler in eine der möglichen acht Projektgruppen eintragen. Nach einem kurzen Gewusel in der Sporthalle hatten dann alle eine Gruppe gefunden. So ganz genau wusste keiner, was ihn erwartete. die Palette der möglichen Aktivitäten reichte von dem Bau eines Landschaftsmodells über die Erforschung der Energiegewinnung bis hin zur Dokumentation des ganzen Projektes in Video- und Audio-Clips. Alle machten sich erst einmal mit den Aufgabenstellungen vertraut. Dazu hatte die Vorbereitungsgruppe ein Arbeitsheft für jedes Mitglied erstellt. Allein der Vorbereitungsaufwand dafür ist bemerkenswert. Jeder Schüler, jede Schülerin sollte weitgehend selbstständig mit diesem Logbuch das Projekt bestreiten. Die Lehrer waren eigentlich nur dafür da, anzuleiten, zu kontrollieren und zu motivieren.

Die Projektgruppen hießen: "Landschaft in Sicht", "Vielfalt & Landschaft", "Wasser & Landschaft", "Von Dorf zu Dorf", "Stimmen der Landschaft", "Landscape Vlogger" und "Klanglandschaften".

Die beiden ersten Projekttage, Montag und Dienstag, waren für Exkursionen vorgesehen. Die Schüler schwärmten zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Gegend aus.
So erkundeten die Schüler der Gruppe "Landschaft in Sicht" neue Perspektiven auf die allen eigentlich vom täglichen Schulweg vertrauten Landschaften. Die Gruppe "Wasser und Landschaft" interessierte sich beispielsweise für die Energiegewinnung an Mulde und Triebisch. Die Gruppe "Von Dorf zu Dorf" erkundete historische oder auch neue Gebäude in den Dörfern, machte dazu Fotos und Aufzeichnungen oder unterhielt sich mit Einwohnern. Einige Schüler lernten auch, wie praktische Landschaftspflege aussehen kann. Sie pflegten Alleen unter fachkundiger Anleitung eines Garten und Landschaftsbauers.
Fast alle Gruppen wurden von Video-Teams und Audio-Teams begleitet. Außerdem waren Interviewer mit unterwegs, die dann gezielt auf die Menschen der Region zugingen und sich mit ihnen über ihre Erfahrungen und ihr Leben auf dem Dorf unterhielten. So interviewte eine Gruppe beispielsweise eine Zimmerin in Rothschönberg, die ein altes Fachwerkhaus eigenhändig renoviert hatte. Auf dem Ökohof in Mahlitzsch bekam man einen Eindruck von den Herausforderungen und Erfahrungen, die eine ökologische Landwirtschaft in einem renovierungsbedürftigen Bauernhof mit sich bringt.
Zusätzlich konnte man bei Bedarf einen Drohnenpiloten anfordern, der Luftaufnahmen für die entsprechenden Projekte bereit stellte.

Bildergalerie
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Ein Teil unserer Schüler war sicher das erste Mal so konzentriert und aufmerksam in der Landschaft zwischen Nossen, Miltitz und Lommatzsch unterwegs. Spätestens am Nachmittag merkten dann die Fußgänger und Radfahrer auch, dass es eine Hügellandschaft ist. Das ständige Auf und Ab zehrte doch bei einigen ganz schön an der Kondition. Zum Glück hatte das Landratsamt dafür gesorgt, dass alle Gruppen problemlos die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen konnten.
Mit Hilfe der Logbücher gelang es den Projektgruppen mehr oder weniger gut, die Zielstellungen ihrer Gruppe zu erreichen. Wichtig war es, Material zu sammeln für die jetzt folgenden zwei Produktionstage.

An diesen Produktionstagen, Mittwoch und Donnerstag, gestalteten die Gruppen dann ihre eigentlichen Projektergebnisse. Mit Computer, Akkuschrauber und Stichsäge, mit Kleber, Farbe und Schere entstanden so 3-D Modelle der Landschaft, ein Mobile mit Aussagen von Bewohnern, ein Schilderwald, Landschaftsprofile sowie Videos und Audio-Walks. Die Ideenvielfalt der Projektgruppen war beeindruckend. Durch technische Probleme ließ man sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen, dafür gab es meist eine Lösung. Kreatives Chaos kennzeichnete die Atmosphäre im Schulhaus.
Am Donnerstag Nachmittag war alles fertig, die Projekte wurden zu einer Ausstellung in der Sporthalle zusammengestellt.
Am Freitag konnten dann die Mitschüler, Eltern, Lehrer, Vertreter des Landratsamtes und andere Interessierte die Ergebnisse der Projekttage bewundern.
Vielen Dank an die Schülerinnen und Schüler, die Organisatoren, das Landratsamt, an die Lehrer/-innen und alle Unterstützer „auf dem Dorf“.
Ein solch umfangreiches Projekt, dass alle Schüler/-innen einer Klassenstufe einbindet, ist sicher auch immer ein Wagnis. Ich glaube aber, dass ein Großteil der Schüler neben den Informationen zum Projekt auch Erfahrungen gesammelt hat, die möglicherweise den Blick auf die Landschaft, in der wir leben, ihre Schönheiten und versteckten Schätze, ihre Problemzonen und Herausforderungen, weiten können.
Das Motto “Wir sind raus!” könnte also auch heißen: Geh mal raus und schau dich um! - und das ist Heimatkunde im besten Sinn.

Johannes Piontek
Gymnasium Nossen

(Video- und Bildquellen: Caroline Zein, Gymnasium Nossen)

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