Romantik☆☆
Spannung☆☆
Geschichtsunterricht☆☆☆
Krasser Zickenkrieg☆☆☆☆
Schiller-Sprache☆☆☆☆☆
Ja, es geht um das Trauerspiel von Friedrich Schiller. Nein, ich bin nicht verrückt geworden.
Wir haben 'Maria Stuart' in der Oberstufe gelesen und sehr wahrscheinlich werden die (zukünftigen) Deutsch-Leistungskursler unser Schicksal teilen. Hier also ein kurzer Einblick, was noch auf euch zukommen wird.
Klar, Maria Stuart ist ein 'alter Schinken' in der typischen Schiller Sprache - auf den ersten Blick nur verständlich für ähnlich Verrückte (auf den zweiten Blick versteht man dann - na gut, ich will euch nicht anlügen - fast alles). Aber wenn man genau hinsieht, findet man es doch nicht so langweilig, denn das Stück basiert auf wahren Begebenheiten und hat seine ganz eigene Würze.
Maria Stuart, die Königin von Schottland, hat durch ihre Verwandtschaft mit Heinrich VIII einen Anspruch auf den englischen Thron und will England und Schottland vereinen. Dadurch wird sie für Elisabeth, Königin von England, zur Gefahr. Als Maria aus Schottland fliehen muss und in England Schutz sucht, wird sie also nicht zum Tee eingeladen, sondern prompt im Schloss zu Fotheringhay eingesperrt und die Gefahr scheint gebannt. Doch im Untergrund tummeln sich Verschwörer und Verräter, die der schönen Maria helfen wollen, an die Macht zu kommen. Elisabeth lebt in der ständigen Angst, von einem ihrer Vertrauten hintergangen und ermordet zu werden. Sie kann erst in Ruhe und Frieden regieren, sobald die Feindin Maria aufhört zu atmen. Ihr Tod ist also unumgänglich. Doch was, wenn der engagierte Mörder seine ganz eigenen Pläne verfolgt? Was, wenn Unschuldige die Konsequenzen für Untaten anderer tragen müssen? Was, wenn niemand der ist, für den er sich ausgibt? Und was, wenn man die große Liebe an den Verrat verliert?
'Maria Stuart' ist dank vieler Intrigen, geheimer Machenschaften und einer Portion weiblichen Stolzes eine (erstaunlich) unterhaltsame Lektüre, die selbst einen Schüler des einundzwanzigsten Jahrhunderts noch in ihren Bann ziehen kann.
Und wenn es auf den ersten Blick nicht ganz so einfach funktioniert, dann stellt euch den Zickenkrieg doch bildlich vor, oder regt euch gemeinsam mit einem Freund über Elisabeths nicht vorhandene Fähigkeit, eigene Entscheidungen zu treffen, auf. Mit ein wenig Willenskraft, kann jeder aus einem 'alten Schinken' einen angenehmen Zeitvertreib machen.
'Maria Stuart' ist nicht nur etwas für Fans von Gossip Girl oder ähnlichen Zickenkrieg-lastigen Geschichten voller Intrigen; oder für hoffnungslose Romantiker, die jede Geschichte in sich aufsaugen, in der nur ein Hauch von Liebe zu finden ist; sondern auch für diejenigen, die viel Interesse an der englisch-schottischen Geschichte zeigen.
Schiller hinterließ uns mit 'Maria Stuart' eine Lektüre, die durchaus auch über den Schulunterricht hinaus begeistern kann.
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