Tag der Zivilcourage 2018

Zivilcourage ist der Mut, für seine Meinung auch Nachteile in Kauf zu nehmen. Doch wären wir wirklich bereit, für eine Sache einzustehen, seinen Standpunkt öffentlich zu vertreten und dafür etwas riskieren? Am 5. Tag der Zivilcourage, am 9. Februar 2018, konnten sich sowohl Schüler als auch Lehrer unseres Gymnasiums darüber Gedanken machen.

Hans und Sophie Scholl, die Namensgeber unserer Schule, demonstrierten uns am besten, was es heißt, Zivilcourage zu zeigen. Sie äußerten öffentlich Kritik an Hitlers NS-Regime und nahmen dafür “nicht nur Nachteile in Kauf”, sondern bezahlten dies mit ihrem Leben.

Als Schule, die sich “Geschwister-Scholl-Gymnasium” nennt, sollte man mindestens einmal im Jahr an diese Widerstandskämpfer und starken Persönlichkeiten denken. Im Rahmen unseres Tages der Zivilcourage, erinnern wir mit den verschiedensten Workshops an die Geschwister, uns gegenseitig dazu animieren, im Alltag Zivilcourage zu zeigen und dass man durchaus stolz sein kann, auf eine Schule zu gehen, die nach den Geschwistern Scholl benannt wurde.

Einblicke in das Handeln der Geschwister Scholl

Geschrieben von Fabian Möbius und Katharina Mehner

Vor 75 Jahren, am 22. Januar 1943, wurden sie durch das Fallbeil getötet. In der Widerstandsgruppe “Weiße Rose” leisteten sie inneren Widerstand. Für unsere “neuen” Fünftklässler gab es am Tag der Zivilcourage die ersten Zeugnisse an einer weiterführenden Schule. Bevor sie diese jedoch bekamen, beschäftigten sie sich genau mit dieser “weißen Rose”, bastelten das Symbol zusammen mit Herrn Brühnig sogar selbst. Frau Kreutz und Frau Mix diskutierten mit den Fünftklässlern über Hans und Sophie Scholl, deren Engagement in der Gesellschaft und gingen auf die damaligen Umstände ein, dass man eben nicht einfach, so wie wir es heute kennen, seine Meinung frei äußern darf. In jener Zeit war es mutig, seine persönliche Meinung zu äußern, die nicht konform mit den Vorstellungen des politischen Systems unter den Nationalsozialisten war.

Ein Zeitgenosse der Geschwister Scholl, der Kinderbuchautor Erich Kästner, musste ebenfalls demütigende Erfahrungen dieser Zeit über sich ergehen lassen. Seine Bücher und Werke wurden teilweise vernichtet oder verboten.

In seinem Kinderbuch “Die Konferenz der Tiere” rügt er die Erwachsenen und deren Verhalten, appelliert an die Kinder, es später einmal besser zu machen. Elftklässler durften während der Workshops für die Fünftklässler Auszüge aus Kästners Werk rezitieren.

Rasha Nashr stellt die Flüchtlingssituation vor

Geschrieben von Nathalie Bethe

Die ehemalige Schülerin des Geschwister-Scholl Gymnasiums Rasha Nasr bot in dem Workshop „Integration“ einen umfassenden Überblick von der Flüchtlingssituation in Deutschland, deren Hintergründen und den kontroversen Meinungen – sowohl von den Flüchtlingen, als auch von den Deutschen. So erklärte sie nicht nur den mittlerweile sehr komplizierten Syrien-Konflikt und die folgenden Flüchtlingswellen in verschiedene Länder, sondern sprach auch viele Vorurteile an. Vorurteile, die nicht immer der Wahrheit entsprechen und die sie durch Fakten klar wiederlegte.

Sie selbst hat Politikwissenschaften studiert und als Integrationsbeauftragte in Freiberg gearbeitet und konnte somit ihren Vortrag mit eigenen Erfahrungen bereichern – positiven, als auch negativen. Ihrer Meinung nach wirft die Flüchtlingskrise ganz andere, noch nicht überwundene Probleme auf wie z.B. der heute noch spürbare Unterschied zwischen Ost und West.

Durch anschließend gezeigte Kurzfilme bekam man außerdem einen tieferen Einblick in das Leben von Menschen, die gezwungen sind aus ihrem Heimatland zu flüchten, aber auch von jenen, die solchen sehr feindlich gegenüber stehen – und doch sind es am Ende alle nur Menschen.

Das Leben in der DDR - ein Zeitzeuge erzählt

Geschrieben von Lea Wollmann und Theresa Klöden

An diesem Tag bot sich auch die Gelegenheit, einen Einblick in den Alltag eines ehemaligen DDR-Bürgers zu erhalten.

Dafür berichtete uns Herr Kliesch von seinem Leben und seinen mit Hindernissen und großen Herausforderungen gesäumten Weg aus der DDR in die BRD.
 
Durch seine Erzählungen und dargelegten Dokumenten erhielten wir die Chance die damalige Situation und Schwierigkeit einer Übersiedlung besser zu verstehen.
 
Für die aufgebrachte Zeit bedanken wir uns recht herzlich und hoffen, dass auch zukünftige Jahrgänge die Möglichkeit auf so einen Einblick bekommen.

Carsten Simmank mit Geflüchteten

Geschrieben von Anna-Maria Seifert

Wie lange bist du geflohen? Wie bist du geflohen? Mit wem? Kannst du uns deine Route beschreiben?

Diese vielen Fragen wurden geduldig von vier geflohenen Jugendlichen aus vier unterschiedlichen Ländern in Afrika und Asien am Tag der Zivilcourage nach einer kurzen Vorstellungsrunde in Begleitung von zwei Betreuern beantwortet.

Afghanistan, Jemen, Somalia und die Elfenbeinküste - weit entfernt, Krisengebiete in vielerlei Hinsicht, andere Kulturen und jeweils ein Jugendlicher, welcher sich natürlich perfekt mit seinem Land auskennt und den Schülern der zehnten, elften und zwölften Klassen einen meist auch erstmaligen persönlichen Einblick in eine andere Kultur und sein Leben dort, wie auch hier in Deutschland geben konnte.

Gespannt wurde zugehört und später auch Fragen an die Begleiter über das Asylrecht in Deutschland, den Asylstand der Jugendlichen und den Umgang des deutschen Systems mit Abschiebeanträngen und ähnlichem gestellt.

Am Ende der Gesprächsrunde verließ man den Raum mit vielen beantworteten Fragen, neuen Erkenntnissen und mehr Klarheit über die Asylsituation in Deutschland - die anderthalb Stunden haben sich auf jeden Fall gelohnt.

Cybermobbing und angemessenes Verhalten im Alltag

Geschrieben von Hanna Szykownik

Für die Klassenstufe 8 gliederte sich dieser Tag in verschiedene Themengebiete. Man konnte sich frei entscheiden, ob man an einem Rapprojekt zum Thema Zivilcourage oder an zwei interessanten Vorträgen zu den Themen Cybermobbing und angemessenem Verhalten im Alltag, durchgeführt von der sächsischen Polizei, teilnehmen wollte.

Nach einem kurzen Film zum Thema Cybermobbing wurden wir noch einmal auf die zahlreichen für uns wahrscheinlich eher unsichtbaren Straftaten in diesem Film hingewiesen und diskutierten über Anonymität im Internet und leichtfertiges Einstellen von Bildern und die Folgen dessen.

Im zweiten Vortrag berichtete uns ein Beamter von verbotenen Waffen aus diversen Delikten. Wir übten Täter- und Opferverhalten in verschiedenen Alltagssituationen und die Polizei gab uns nützliche Tipps zum Verhalten in solchen Situationen.

Rap-Projekt

Geschrieben von Katharina Macht

Die Schüler der 10. Klassen bekamen die Möglichkeit an einem Rap-Projekt, welches vom Rapper “Le First” geleitet wurde, teilzunehmen.

Anfangs wurde in einer Doku über die Geschichte des Raps berichtet, danach stellte Le First einige seiner Stücke vor. Er erklärte uns den groben Aufbau eines Raps und wir bekamen die Möglichkeit selbst einige Zeilen zu schreiben. Die Begeisterung diese Zeilen selbst zu rappen war allerdings kaum vertreten. Auch wenn Le First einige seiner CDs an alle, die sich trotzdem trauten, verschenkte.

Als schlussendlich selbst die Lehrer ihre Zeilen vorstellten, war das Eis gebrochen und es stellten immer mehr Gruppen ihre Zeilen vor.

Es war ein sehr gelungener Tag, mit vielen lustigen Momenten. Außerdem wurde uns ein guter Einblick in die Geschichte des Raps und in die Entwicklung der Hip Hop/ Rap Szene in einer Stadt wie Berlin vermittelt.

Improtheater

Geschrieben von Antonia Möbius

Am Tag der Zivilcorage war für die siebten Klassen des Geschwister Scholl Gymnasiums etwas völlig neues dabei, das Improtheater. Alle fragten sich was das wohl sein könnte, bis es dann soweit war und alles begann. Am Anfang machten wir eine paar Übungen für unsere Konzentration, weil das sehr wichtig für das Improtheater ist. Nach diesen Übungen teilten wir uns auf und bekamen verschiedene Altagssituationen zugeordnet.

Die Situationen mussten wir dann vorstellen. Die anderen Schülern mussten dabei aber herrausfinden welche Personen man austauschen könnte um die Konfliktsituation einfacher zu lösen. Danach haben wir mit den ausgetauschten Personen die Situation noch einemal vorgespielt und eine andere, bessere Lösung gefunden.

Das sollte uns zeigen wie man eine Konfliktsituation lösen könnte und zwar so das alle Seiten des Konfliktes zufrieden sind.

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