White Horse Theatre

von Johannes Piontek

White Horse in town

Am vergangenen Dienstag, dem 21. März 2017, war es nach zwei Jahren wieder soweit: das White Horse Theatre gastierte mit drei verschiedenen Stücken für die unterschiedlichen Jahrgangsstufen an unserer Schule.

Nach Ankunft der Truppe bauten vier Schüler/innen der Klasse 10/2 die Turnhalle zu einem Theaterraum um, so dass in der 2. Unterrichtsstunde das erste Stück für die jüngsten Gymnasiasten beginnen konnte. Die je 2 Frauen und Männer des Theaters spielten das Stück „Fear in the Forest“, ein Stück, in dem ein Mädchen sich im Wald verläuft und in einem Zombiehotel landet. Die Zombies sind darauf aus, des Mädchens Handtasche zu stehlen, was ihnen letztendlich nicht gelingt. Die lustige Inszenierung, die originellen Kostüme und auch die mitreißende Spielweise, unterstützt durch das gut verständliche Englisch, machten das Stück zu einem echten Theatererlebnis für Schüler und Lehrer.

Das zweite Stück „Drinking or Dummies“ für die Mittelstufe handelte in dramatischer Weise von den negativen Auswirkungen übermäßigen Alkoholkonsums Minderjähriger. Eine neue Mitschülerin, Ella, und der etwas schüchterner Junge Barney finden langsam zueinander, werden aber durch den schon „reiferen“ Mitschüler Jake und dessen Freundin dazu verleitet, während eines gemeinsamen Abends in Jakes Zuhause und in einer Disco Wodka zu trinken. Besonders Jake forciert den Alkoholkonsum der beiden, die das Trinken von Alkohol nicht gewohnt sind. Am Ende des Abends wird Ella alkoholvergiftet in ein Krankenhaus eingeliefert und Barney wird beim Überqueren der Straße auf allen Vieren überfahren und stirbt. Dramatisch dargestellt und inszeniert soll uns das Stück an die Thematik des Alkoholmissbrauchs unter Jugendlichen heranführen. Lebendig und einfühlsam gespielt durch die vier Darsteller und unterstützt durch das sparsame, aber wirkungsvolle Bühnenbild, welches variantenreich geändert und zu verschiedenen Orten umfunktioniert wurde, gelang es den Schauspielern, diese Thematik den Zuschauern bildlich und sprachlich näher zu bringen.

 

Das dritte Stück für die Oberstufe, „The Merchant of Venice“ von William Shakespeare, verlangte den Schauspielern noch einmal alles ab. Vielleicht nur einigen im Vorfeld bekannt ging es im weitesten Sinn um die Frage, inwieweit Moral und religiöse Vorurteile bei der Beurteilung eines Menschen und dessen Handlungen eine Rolle spielen. Antonio, ein Kaufmann aus Venedig, scheint seine Schiffe verloren zu haben und muss sich Geld borgen. Sein Freund Bassanio hilft ihm, beim jüdischen Geldverleiher Shylock Geld zu borgen. Pfand ist das Fleisch Antonios. Unter Mitwirkung von Portia, einer reichen Erbin, die eine Vermählung mit Bassanio eingeht, gelingt es letztendlich, Shylock dahin zu bringen, vom Einlösen des Pfandes Abstand zu nehmen und diesen selbst ins Unglück zu stürzen.

Mit wenigen sparsamen Ausstattungsgegenständen gelang es den Akteuren, uns in die Zeit Shakespeares zu versetzen – unterstützt auch durch die Verwendung der Sprache zu Zeiten des großen englischen Dichters. Angelegt eigentlich als eher komödiantisches Stück beinhaltet es doch einen ernsten Hintergrund, der den Schülern in doch recht anspruchsvoller sprachlicher Art versucht wurde zu vermitteln, so dass es vielleicht nicht allen Schülern gelang, dem Stück vollends zu folgen. Darstellerisch war das Stück auf alle Fälle ein Gewinn, denn den Schauspielern gelang es, die verschiedenen Personen des Stückes lebendig und emotional erscheinen zu lassen.

Ein großes Dankeschön geht an die Schauspieler, die fleißigen Helfer der 10/2, die beaufsichtigenden Lehrer und an die Schüler, die in allen drei Stücken neugierig und diszipliniert zugeschaut und zugehört hatten (auch wenn vor allem das Stück für die Sek II vollste Konzentration erforderte).

A. Rosetz
im Namen der Fachkonferenz Englisch

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